Artikel: Welche Erfahrungen haben Kunden mit Pfandleihhäusern? 2021-09-21T18:18:47+02:00

Welche Erfahrungen haben Kunden mit Pfandleihhäusern?

Lesen Sie hier, wie sich der Ruf der Pfandleihhäuser in Deutschland in den letzten Jahren gewandelt hat. Erfahren Sie mehr, über die Motive von Pfandkredit-Kunden und darüber, wer zur Klientel der Pfandhäuser gehört. Unsere Erfahrungsberichte geben Einblick in verschiedene Fälle, für die ein Kurzkredit zur Lösung der jeweiligen Liquiditätsengpässe führte.

Kunden quer durch die Mittelschicht

In den letzten Jahren haben Pfandleihhäuser in Deutschland stärkeren Zulauf erfahren. Sie scheinen auch langsam ihren zwielichtigen Ruf in der Bevölkerung abgelegt zu haben, denn immer mehr Bundesbürger haben sich bereits direkt oder indirekt mit dem Thema Pfandleihhaus beschäftigt. Vorbei sind die Zeiten, wo Pfandleiher ausschließlich im Rotlichtmilieu oder schäbigen Hinterhöfen angesiedelt waren und nur in schlechten Fernsehkrimis vorkamen. Die Realität ist heute eine deutlich andere. Oft kombiniert mit Schmuck- und Uhrengeschäften findet man Pfandleihhäuser heute in schicken Ladenlokalen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zieht es immer mehr Menschen ins Pfandleihhaus.

Warum ins Pfandleihhaus?

Die Motive sind oft ähnlich und allzu gut verständlich: Meist muss nur ein kurzfristiger Kredit aufgenommen werden, um eine absehbar vorübergehende Illiquidität zu überbrücken. Ebenso gut nachvollziehbar sind die Gründe, warum solche Engpässe entstehen, die jährlich etwa eine Million Kunden ins Pfandhaus führen: So hat vor allem längere Arbeitslosigkeit oft zur Folge, dass Betroffene ihre Ersparnisse schneller aufbrauchen mussten als geplant.

Wenn keine finanziellen Reserven mehr vorhanden sind, können beispielsweise Versicherungsbeiträge, die oft zum Jahresanfang fällig werden, das finanzielle Gleichgewicht eines Haushaltes schnell ins Wanken bringen. Selbständigen kann die schlechte Zahlungsmoral ihrer Kunden zum Verhängnis werden. Sie arbeiten oft hart und liefern termingerecht, werden dann aber von ihren Kunden oft monatelang nicht bezahlt und können letztendlich ihre laufenden Kosten nicht mehr decken.

In bester Gesellschaft

Während Pfandhäuser früher oft als zwielichtige Geschäfte und als Lösung für „arme Leute“ angesehen waren, stammt ein Großteil der heutigen Pfandhaus-Kunden aus der Mittelschicht. Laut Zentralverband des deutschen Pfandkreditgewerbes e.V., der Dachorganisation der privaten Pfandleiher in Deutschland, werden Pfandhäuser überwiegend von Handwerkern, Selbständigen und Freiberuflern genutzt, aber auch von Arbeitern und Angestellten, die sich kurzfristig und schnell Bargeld verschaffen müssen.

Nur Topverdiener und Minderbemittelte sind kaum unter den Kunden vertreten. Viele Pfandhäuser werden regelmäßig von Stammkunden frequentiert, die mit ihren kurzfristigen Krediten dort gute Erfahrungen gemacht haben. Neukunden finden Pfandleihhäuser oft durch Weiterempfehlungen ihrer Stammkunden. Etwa 93 % der Kunden lösen übrigens ihr Pfandgut rechtzeitig wieder aus und erhalten es so wieder zurück.

Durchaus positive Erfahrungen

Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verfügen viele Menschen noch über Wertgegenstände, die beliehen werden können. Sophie W., 44, brachte den Gold- und Diamantschmuck ihrer Großmutter zum Pfandleiher:

„Zuerst hatte ich damit ein echtes Problem, vor allem weil mir meine Oma früher einmal erzählt hat, wie mein Opa ihr diesen Gelbgoldring mit Rubinen und Brillanten zur Geburt meiner Mutter geschenkt hat. Aber dann habe ich verstanden, dass ich ihre Schmuckstücke ja nur als Sicherheit hinterlege und nicht etwa verkaufe. Mittlerweile habe ich das schon dreimal gemacht, wenn meine Agenturkunden ihr Zahlungsziel überschritten hatten. Und ich habe Omas Schmuck immer wieder zurück geholt. Für mich war das wirklich die Rettung.“

Shanta P., 33, belieh ihren eigenen Goldschmuck und erklärt:

„In vielen Kulturen, wie z.B. in Indien oder Nordafrika, ist es Tradition, den Frauen Schmuck als Mitgift mitzugeben, wenn sie heiraten. Bei Familienfesten zeigen die Frauen auch ihren Besitz vor. Der Schmuck ist praktisch eine Art Versicherung für schlechtere Zeiten. Daher war es für mich in Ordnung, meinen Schmuck zu beleihen, als es bei uns schon weit vor Monatsende ganz knapp wurde. Die Leute im Pfandhaus kannten sich sehr gut mit Schmuck aus. Sie waren sehr freundlich und haben mir auch keine unangenehmen Fragen gestellt.“

Manfred H., 51, schätzt ebenfalls die unkomplizierte Abwicklung im Pfandleihhaus:

„Ich hatte mich mit meinen Ausgaben in einem Monat ganz schön verkalkuliert. Da war auf einmal noch ’soviel Monat am Ende des Geldes übrig‘, wie man so sagt. Das Gute am Pfandleihhaus ist, dass die Leute dort die Wertsachen direkt schätzen und man dann seinen Kredit sofort und bar auf die Kralle kriegt. Das war genau, was ich brauchte.“

Stefan G., 29, machte gute Erfahrungen mit einem Kfz-Pfandleihhaus:

„Ich habe eine Zeit lang ziemlich viel Geld für Markenkleidung ausgegeben und bin scheinbaren Schnäppchen bei ebay hinterher gejagt. Das ging dann aber schief, als sich auch andere Rechnungen ansammelten. Ich musste erst mal einen Kurzkredit aufnehmen. Von Auto-Pfandleihhäusern hatte ich viel gehört, nicht nur Gutes. Daher habe ich mir meines auch genau ausgesucht. Da habe ich dann mein Auto beliehen. Ich muss sagen, wenn man schnell und für relativ kurze Zeit Geld braucht, ist das eine gute Sache, vor allem weil ja die Zinsen und Gebühren gesetzlich geregelt und darum von vorne herein bekannt sind.“

Während die Gründe, einen Pfandkredit aufzunehmen, oft also unterschiedlicher Natur sind, scheinen die meisten Kunden durchaus positive Erfahrungen mit ihren Besuchen im Pfandleihhaus gemacht zu haben. Viele sind in echter finanzieller Not, oft nicht selbst verschuldet, können aber ein Ende der Durststrecke schon absehen und müssen sich nur bis zu einem erwarteten Geldeingang retten. Ein zeitlich begrenzter Pfandkredit kann also oft eine gute Wahl sein.

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